Interview mit Dr. Richard Schneebauer über die verschiedenen Rollen des Mannes, Beziehungsprobleme und Geschlechterrollen

“Nur wer sich selbst gut spürt und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist, kann auch gut führen”

 

Nach vielen Jahren Frauenförderung hat sich die Wahrnehmung durchgesetzt, dass Frauen gefördert werden müssen, damit wir dem Ziel „Mixed Leadership“, also gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern an Führung näherkommen. Wir haben aber in den letzten Jahren gesehen, dass wir dem Ziel nicht wirklich näherkommen, wenn Männer sich ihrerseits für das Thema nicht einsetzen. Wie gelingt es Männer davon zu überzeugen, dass es sich auch für sie lohnt?

 

Langsam sickert es zu den Männern durch, dass das Mauern und Festhalten am Alten auch an ihnen zerrt. Aber natürlich verunsichern solche Veränderungen, auch wenn das im Alltag kaum ins Bewusstsein durchdringt. Was es braucht ist nicht nur Power und starke Forderungen der Frauen, es braucht zusätzlich auch Angebote, die sich direkt an Männer richten. Sonst haben sie immer das Gefühl, bei Frauenthemen mitmachen und sich selbst aufgeben zu müssen. Welche Vorteile gemischte Teams und veränderte Rollenbilder für uns Männer bringen, müsste auch stärker unter Männern thematisiert werden.

 

Herr Schneebauer, Sie sagen „Frauen haben sich seit Jahren auf den Weg für mehr Gleichberechtigung gemacht. Jetzt sind die Männer dran, gemeinsam zu überlegen, wie sie den Weg gehen wollen“. Wie könnte dieser Weg aus Ihrer Sicht aussehen?

 

Es entsteht gerade in vielen Bereichen, dass Männer sich mehr reflektieren, dass sie in neuer, weniger konkurrenzbehafteten Art zusammenkommen und überlegen, wie sie ihr Leben und ihr Mannsein gestalten wollen. Männerforschung ist nun Teil der Genderforschung. Männerberatung etabliert sich. Unternehmen stehen zwar erst am Anfang, aber auch hier wird vielen PersonalerInnen bewusst, dass es neben Angeboten für Frauen auch solche für Männer geben sollte, um das gute Miteinander zu fördern.

 

 Letztlich, so machen Sie in Ihren Büchern deutlich, haben Frauen und Männer ähnliche Bedürfnisse, Ängste, Unsicherheiten, nur gesteht die Gesellschaft Frauen offenbar eher zu darüber zu sprechen, ohne dass sie dann gleich als schwach abgestempelt werden. Wie können Frauen Männer dazu ermutigen, vielschichtiger zu sein.

 

Indem sie die Männer immer wieder ermutigen und gleichzeitig auch ihr eigenes Denken hinterfragen. Die meisten Frauen haben in Wahrheit noch Probleme damit, wenn ihr Partner, ihr Kollege oder Chef eine „schwächere“ Seite zeigt. Insofern müssen beide Seiten dazulernen. Sehr viele Männer kommen übrigens auf Druck der Partnerin zum ersten Gespräch. Wenn er danach für sich selbst kommt, ist der größte Schritt schon getan, das zeigt, dass „ermutigen“ Sinn machen kann!

 

In Ihrem ersten Buch „Männerabend“ sprechen Sie dieProblematik an, dass Männer sich zwar treffen und Dinge miteinander unternehmen, aber gemeinsam über Schwierigkeiten und eigene Herausforderungen sprechen, eher selten vorkommt. Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass Männer gute Freunde haben, mit denen sie reden?

 

Ja, das ist leider tatsächlich immer noch so, vor allem bei denen ab 30. Sie sprechen zwar darüber, was passiert ist, aber selten wie es ihnen dabei gegangen ist. Das fehlt Männern für ihre innere Sicherheit. Denn es entlastet ungemein, zu erkennen, dass doch letztlich alle ihre Themen haben, ihre Sorgen, ihre Probleme, die Momente, wo man sich eben nicht stark und heldenhaft fühlt. Im Kopf wissen das die Männer heute, aber im realen Erleben ist sehr viel Luft nach oben. Ein offenes und wertschätzendes Gespräch unter Männern ist Gold wert. Wenn sie ohne Abwertung oder spontane kumpelhafte Aufmunterung a lá „Andere Mütter haben auch schöne Töchter!“ zusammenkommen können, dann geht das tief, gibt enorm viel Kraft und Lebensfreude.

 

In Ihrem Buch „Männerherz“ steht das Thema „Beziehung“ im Vordergrund. Sie bringen auch persönliche Erfahrungen einer Trennung mit ein. Warum ist es für Männer wichtig, sich stärker mit dem Thema Beziehung zu beschäftigen? Welche Bedeutung hat das auch für das Miteinander von Frauen und Männern im Berufsalltag.

 

Traditionell haben Männer das Thema Beziehung nach der Eroberung eher an die Frau ausgelagert. Das funktioniert heute nicht mehr so gut, Frauen wollen mehr und nehmen abwesende Männer nicht mehr so hin. Wir Männer dürfen nicht einfach zu vieles Recht machen wollen, sondern müssen uns selbst damit beschäftigen, was wir möchten, empfinden, wie wir das gut rüber bringen usw. Was das für die Zusammenarbeit auf allen Fronten bringt, liegt wohl auf der Hand. Nur wer sich selbst gut spürt und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist, kann auch gut führen.

 

Männer gelten stereotyp als das starke Geschlecht. Der Gehirnforscher Gerald Hüther entlarvt in seinem Buch „Männer“ den dahinterliegenden Mechanismus. So sei das Balzverhalten bei den Menschen letztlich davon geprägt, dass Männer ihre Stärke und ihren beruflichen Erfolg herausstreichen, um damit bei den Frauen punkten zu können. Was passiert aber, wenn Frauen das gar nicht mehr so wichtig ist, da sie selbst erfolgreich sind? Haben Männer Angst, dass Frauen sie dann nicht mehr wollen?

 

Diese Angst kennen wohl beide Geschlechter und ja es verändert sich sehr viel. Das fordert uns alle und bietet unendlich große Chancen. Wir Männer haben da noch einiges aufzuholen! Daher meine Bücher und mein Anliegen, für Männer hier einen Rahmen zu schaffen, der es ihnen in einer wertschätzenden Art ermöglicht, durch echte Begegnungen hier dazuzulernen. Ich selbst habe davon über die Jahre enorm profitiert.

 

Wenn wir schon über Ängste bei Männern sprechen: was sind aus Ihrer Erfahrung aus 20 Jahren Männerberatung die Ängste, die viele Männer umtreiben?

 

Die Angst (erneut) verletzt zu werden. Die Angst vor der eigenen Kraft und damit zu verletzen, was nicht nur körperlich gemeint ist. Die Angst unter Männern nicht zu bestehen, als unmännlich da zu stehen. Das ist aber je nach Arbeits- und Lebensbereich mittlerweile sehr unterschiedlich. Im Kunst- und Kulturbereich ist das natürlich weniger Thema als in männlich geprägten Unternehmen. Letztlich wollen wir alle Anerkennung und Bestätigung – für das, was wir sind und tun. Aber insgeheim spüren viele Männer, dass ihre Art irgendwie aus der Zeit gefallen scheint und einen Aufbruch benötigen würde. Aber zu oft bleiben wir starr stehen oder laufen hektisch davon, bis es in irgendeiner Weise kracht.

 

Wie könnte ein besseres Miteinander von Frauen und Männern aussehen? Was braucht es dafür?

 

Mehr Selbsterkenntnis und Selbstannahme auf beiden Seiten. Verzeihen und Selbstverantwortungsübernahme, kein Wettlauf im Opferstatus. Ich denke, dass Frauen sich weiterhin und noch viel mehr stärken sollten und dass Männer mehr Kraft aus herzlichen wertschätzenden Begegnungen unter Männern schöpfen sollten. Wenn wir das lernen, können wir Menschen ganz wunderbar gemeinsam noch viel mehr erreichen. Dann können wir in vielen Bereichen offener und damit diverser werden. Das ist nicht umsonst in aller Munde, schließlich brauchen wir und unsere Welt neue Lösungen.

 

Herr Schneebauer. Ich danke Ihnen für das offene Gespräch.

 

Dr. Richard Schneebauer ist Autor, Dozent, Trainer und Vortragsredner und beschäftigt sich mit verschiedenen Rollen des Mannes, Beziehungsproblemen und Geschlechterrollen. Sein jüngstes Buch: Männerherz.

 

Das Interview führte Dr. Nadja Tschirner, Geschäftsführerin der Cross Consult GbR

Unternehmerin Ute Doetsch als Mutmacherin – von der Geschäftsführung zur Inhaberin

Interview mit Ute Doetsch, Geschäftsführerin der brandarena GmbH & Co. KG

 

  1. Die brandarena steht für Innovation, coole Ideen, modernes Auftreten und Agieren. Welchen Anteil haben Sie als Chefin an diesem Erfolg?

 

Das freut mich, dass brandarena mit diesen Attributen wahrgenommen wird. Den größten Anteil an dem Erfolg hat sicherlich das brandarena-Team. Unsere Aufgabe im Führungsteam ist es ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen und die Kolleg:innen zu motivieren. Mein Anteil daran ist es zu zu hören, Anstöße zu geben und neue Ideen zu fördern – und von den jungen Kolleg:innen zu lernen.

 

  1. Frau Doetsch, Sie haben den Schritt gewagt und gemeinsam mit Ihrem Geschäftspartner die brandarena übernommen. Damit machen Sie Frauen Mut ihren Weg zu gehen. Was hat Sie bewogen, diese Herausforderung anzunehmen?

 

Ich habe die brandarena schon seit 2003 gefühlt wie eine Unternehmerin geführt, obwohl ich “nur” Geschäftsführerin war. Das war möglich, da der ANTENNE BAYERN Vorstand mir vertraut hat und ich ausreichend Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten entwickeln konnte.

Ein anderer, wichtiger Aspekt war auch, dass mein Lebenspartner mich sehr motiviert hat diesen Schritt zu gehen. Er hat viel Interesse an den Themen der brandarena. Ich kann ihn immer um Rat fragen und die Themen mit ihm diskutieren.

Das war eine gute Ausgangsbasis für die Übernahme.

Da ich dieses Jahr 55 Jahre alt werde, war es für mich auch sehr wichtig, das Unternehmen nicht alleine zu führen. Mit Marc Hörhammer (38 Jahre) habe ich einen perfekten Geschäftspartner gefunden. Er ist auch seit vielen Jahren ein Teil der brandarena, wir kennen uns lange und gut, schätzen uns sehr und haben die gleiche Leidenschaft für die Brandarena.

Altersdiversität und Geschlechtervielfalt im Management sind Erfolgsfaktoren und zu zweit sind viele Herausforderungen noch besser zu bewältigen.

 

  1. Als Mixed Leadership Team sind Sie Beide Vorbild und zeigen, dass Frauen und Männer gemeinsam Großes bewegen können. Wie gelingt es Ihnen, Diversität in Ihrem Unternehmen voranzutreiben?

 

Diversität ist ein wichtiges Thema. Je bunter ein Team ist, desto besser. In der Diversität eines Teams liegt die große Chance, unterschiedliche Blickwinkel und Erfahrungen offen auszutauschen und dabei neue Ideen zu finden. Dass dabei neue Arbeitszeitmodelle und Flexibilität gefragt sind, gehört dazu. Unser Ziel ist es ja, dass der Kunde happy ist und wir gemeinsam Freude an der Arbeit haben.

 

  1. Was braucht es aus Ihrer Sicht, dass man sich für andere Perspektiven und Ideen öffnet, damit Neues entstehen kann?

 

Wichtig ist erst mal, dass man bereit für Neues ist. Der Welt mit offenen Augen und Ohren begegnen. Man darf nicht auf dem Alten beharren. Ich mag das Zitat von Einstein: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“. Als Führungskraft müssen wir zeigen, welche positiven Auswirkungen Neues haben kann – aber auch die Herausforderungen von Neuem müssen angesprochen werden.

Damit Neues entsteht, ist vernetztes Denken sehr wichtig. Daraus entsteht Kreativität und die erzeugt wiederum „Neues“. Das kann man richtig trainieren. Wertvolle Tipps dazu sind in dem Buch „Die Kunst des kreativen Denkens“ (Dorte Nielsen & Sarah Thurber) zu finden.

Sehr wichtig ist auch ein vertrauensvolles Umfeld. Jeder darf / soll seine Gedanken frei formulieren dürfen – egal wie verrückt sie sind. Ich habe schon oft erlebt, dass unsere sehr jungen Kollegen:innen, die noch in der Ausbildung sind, großartige Ideen haben, auf die wir so nicht gekommen wären.

 

  1. Eine Agentur zu leiten ist mehr als Führung und Organisation. Welche Fähigkeiten sind gefragt, wenn frau aus der Führungsrolle in die Unternehmerinnenrolle wechselt?

 

Das ist interessant was das Wort „frau“ mit mir macht. Mir fällt es schwer dies in diesem Kontext so in den Mittelpunkt zu rücken. Ich wünsche mir einfach, dass ich als Mensch (egal ob Mann oder Frau, homosexuell oder heterosexuell etc.) wahrgenommen werde. Allerdings verstehe ich natürlich, wie wichtig es ist Frauen für Führungspositionen zu motivieren. Das möchte ich auch unterstützen.

 

Aber jetzt zu Ihrer Frage:

Leidenschaft und Freude sind entscheidend. Meine Arbeitswoche endet nicht nach 40 Stunden. Die brandarena ist Teil meines Lebens, ich trenne hier nicht strikt.

Das große Ganze zu sehen und nicht immer jede Kleinigkeit so wichtig zu nehmen, muss ich auch immer wieder neu lernen. Als Unternehmerin kommen noch einige neue Aufgaben im Tagesablauf dazu. Ich bin ja für viele Aspekte des Unternehmens verantwortlich. Das ist eine noch größere Verantwortung, die ich aber gerne trage.

Ohne meine Disziplin wäre das für mich nicht möglich. Ich muss, Gott sei Dank, meinen inneren Schweinehund nicht überwältigen. Er darf regelmäßig mit mir zum Joggen an die Isar. Damit möchte ich sagen, dass es sehr wichtig ist, auch auf seine Fitness zu achten.

Und einfach ich sein, auch Frau sein. Ich bin gerne eine Frau. Ich brauche weder einen Hosenanzug noch hochhackige Schuhe, um Zeichen zu setzen.

 

Was hat Sie auf diesen Schritt vorbereitet? Was hat Ihnen geholfen, diesen neuen Weg zu gehen?

 

Es ist für mich kein neuer Weg, es fühlt sich eher als logische Folge der vorherigen Arbeit an.

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Meine Eltern haben mich immer gefördert und mich motiviert, das zu machen was mir Freude bereitet. Mir ist heute erst bewusst was für eine großartige Unterstützung das war, um meinen eigenen Weg einzuschlagen.

Wichtig war sicher auch, dass ich mit 30 Jahren das erste Mal geschäftsführende Gesellschafterin in einer Agentur war und die Dotcom – Blase 2000 erlebt habe. Ich habe aus Fehlern gelernt und lerne immer weiter.

Hinfallen, Aufstehen, Krönchen richten, Weitergehen – und in den Spiegel schauen können. Für Werte einstehen. Dann läuft das.

 

  1. Sie selbst waren vor ein paar Jahren Mentorin im proMix-Programm für Frauen in Führung, das die IHK für München und Oberbayern mit Unterstützung von Cross Consult aufgesetzt hat. Hatten Sie selbst auch eine Mentorin?

 

Das ist ein großartiges Programm und sicher auch für Männer wichtig????.

Ich hatte viele Begleiter:innen und Unterstützer:innen – männlich und weiblich. Dafür bin ich sehr dankbar.

 

  1. Wer hat Sie auf Ihrem beruflichen Weg unterstützt? Wer hat Sie ermutigt, Ihren Weg zu gehen? Wer sind Ihre Vorbilder?

 

Der damalige Vorstand von ANTENNE BAYERN, Karlheinz Hörhammer, der mir 2003 die Chance gegeben hat, die brandarena als Geschäftsführerin weiterzuentwickeln war sicherlich mein größter
Unterstützer.

Ich bin sehr beeindruckt von Menschen, die sich bedingungslos für Andere einsetzen – das sind für mich Vorbilder. z.B. Flüchtlingshelfer oder Menschen, die für wenig Geld in der Pflege arbeiten. Ich bin überzeugt, dass es hilft, wenn wir uns nicht so wichtig nehmen. Das kann ich von diesen Vorbildern lernen und muss es mir immer wieder selber bewusst machen.

 

  1. Was braucht es aus Ihrer Sicht, um Frauen zu ermutigen, ein eigenes Unternehmen zu gründen und die eigene Komfortzone zu verlassen?

 

Eltern, Lehrer, Führungskräfte müssen das Selbstvertrauen von Frauen fördern. Ihnen zeigen, dass vieles möglich ist, es vorleben. Auch und besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – sowohl für Mann als auch für die Frau.

Entscheidend ist auch, dass Frauen im Laufe ihrer Schulbahn und beruflichen Entwicklung immer wieder die Chance auf Austausch mit Unternehmerinnen bekommen, z.B. eine Unternehmerin für einen Tag begleiten können.

 

  1. Was würden Sie jungen Frauen am Anfang ihres Berufslebens raten? Worauf kommt es aus Ihrer Sicht an?

 

Offen sein, viel fragen und hinschauen. Lieber etwas länger „ausprobieren“ als einen Job zu machen, der nicht erfüllt. Lieber mal scheitern und eine neue Aufgabe ausprobieren. Genau hin spüren, ob die Aufgabe erfüllt. Wichtig ist zu erkennen, dass wir selber viel mehr gestalten können, als wir zunächst denken.

 

Das Interview führte Dr. Nadja Tschirner, Geschäftsführerin der Cross Consult GbR

EIN LEBEN OHNE PRÄSENZ UND WIRKUNG … IST KEIN GUTES … – Interview mit Karin Krug

„Nur 22 Prozent der deutschen Theater werden von Frauen geleitet – und noch weniger von Frauen gegründet. Karin Krug ist eine davon. Zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Wolf aus der Schauspielschule gründete sie 1992 das fastfood theater München, eine der ersten Improvisationsbühnen des Landes, und leitet es seitdem sehr erfolgreich.

 

Studiert hat Karin Krug Theaterwissenschaft. Sie arbeitet als Schauspielerin, ist Deutsche Meisterin im Theatersport, tritt national und international auf und ist als Trainerin in Unternehmen und künstlerischen Bereichen tätig. Darüber hinaus ist sie Mentorin für Künstler*innen und Führungskräfte.

 

Auf der Theaterbühne geht es um Freude am Spiel, Improvisation und Präsenz. Aber auch im Unternehmenskontext ist es extrem wichtig, die „Bühnen“ für die eigene Sichtbarkeit und Präsenz zu nutzen – gerade auch von Frauen. Wie das gehen kann und wie ihre beruflichen Bühnen so aussehen, verrät uns Karin Krug in einem Interview.“

 

 

EIN LEBEN OHNE PRÄSENZ UND WIRKUNG

… IST KEIN GUTES …

Liebe Karin, du bist Schauspielerin und mit Deinem Improvisationstheater fastfood theater im gesamten deutschsprachigen Raum auf den Theaterbühnen und in Unternehmen tätig. Was bedeutet für Dich Präsenz?

Karin Krug (KK): Das ist natürlich ein großer Begriff. Ich definiere ihn in meinen Seminaren aber gerne sehr konkret als der „Moment, in dem Kommunikation stattfindet“. In diesem Moment hat jeder Mensch entweder eine Ausstrahlung, die seinen inhaltlichen und räumlichen Ausdruck unterstützt oder manchmal sogar verhindert. Wir „spüren“ den anderen mehr, als uns bewusst ist. Wir spüren, ob der andere an sich selbst glaubt, ob er gerne da ist, ob er Widerstände in sich trägt. Das „Spüren“ ist dabei eine intuitive Mischung aus Sehen, Hören, Fühlen und Riechen gepaart mit den eigenen schon erlebten Erfahrungen. Darum ist Präsenz auch subjektiv und objektiv wahrnehmbar. Und oft ist es eine bunte Mischung aus beidem. Einer Führungskraft unterstellen wir gerne mehr Präsenz – unabhängig davon, was sie tut oder spricht. Bei einer Frau in der Führungsrolle erwarten wir aber mitunter andere Präsenzmerkmale als bei einem Mann.

Generell ist meine Erfahrung, dass wir im gegenüber eine „angenehme Präsenz“ wahrnehmen, wenn er oder sie mit sich selbst im Reinen ist und unabhängig von den Erwartungen „authentisch“ anwesend ist. Dann nehmen wir den oder die andere als stimmig wahr. Ob uns das gefällt oder nicht, wir unterstellen der Person eine „natürliche“ Präsenz.

 

Was können wir vom Improvisations-Ansatz lernen? Sollen wir alle Theater spielen?

KK: Erst einmal stellt man schnell fest, dass jegliche öffentliche Präsenzsituation ein kleines Theater ist. Wir nehmen unsere Rolle im System ein und wirken durch die Rolle hindurch. Wir ziehen uns bei Präsentationen sehr bewusst an (im Theater ist es das Kostüm). Wir wählen unsere Worte bewusst (im Theater ist das der Text). Und wir sprechen über die Inhalte jenseits unserer ganz persönlichen und intimen Haltungen (im Theater ist das die Rolle). Wir sind nicht privat unterwegs, sondern im professionellen Kontext (im Theater ist das das Stück).

Wenn wir uns nun ansehen, wie Theater funktioniert, dann kann uns das helfen, unseren Handlungsspielraum innerhalb des beruflichen Kontextes zu erweitern. Wir können einen spielerischen Umgang mit unseren beruflichen Situationen finden und damit auch mehr Freude am Erforschen, was denn gerade passend sein könnte. Damit erhalten wir mehr Flexibilität und oft auch mehr Balance im eigenen Ausdruck.

 

Erzähle uns doch bitte ein wenig von Deinem Werdegang!

KK: Ich habe Theaterwissenschaften, englische Literaturwissenschaft und Sozialpsychologie studiert. Allerdings wollte ich immer Schauspielerin werden und immer im Live-Ort Theater. Während des Studiums habe ich das Improvisationstheater für mich entdeckt und mit Andreas Wolf (und 9 anderen Kommilitonen) das fastfood theater gegründet. Das war vor 30 Jahren. Seitdem habe ich nie aufgehört, mich an der Vielfalt, der Kreativität und der Handlungsstärke von Menschen in Teams zu begeistern. Ich habe viel geforscht, viel von meinem Wissen weitergegeben und mich auch selbst sicher oft verändert.

 

Was ist Gender für dich?

KK: Erst einmal ist es etwas, das ich erfahren und gelernt habe. Eine Möglichkeit, die ich nutzen kann und wo ich gut darin bin. Ich weiß z.B., wie Frau auf der Bühne wirkt und wirken kann. Als Schauspielerin weiß ich allerdings auch, dass ich auch gegen den Strom großartige Ausdrucksmöglichkeiten habe. Ich kann männlich und weiblich spielen und erhalte dabei ganz unterschiedliche Reaktionen. Ich weiß aber auch, dass das Geschlecht sich erst nach dem Menschen-Sein formt. Erst einmal sind wir Menschen. Alle haben das gleiche (nicht dasselbe) Handwerkszeug, mit dem sie präsent sein können. Erst dann wirkt das Geschlecht – sei es sozial, real oder virtuell. Und es ist meine Entscheidung, wie sehr ich es in den Vordergrund meiner Ausstrahlung nehme. Menschen mit hoher Wirkkraft gehen sehr souverän mit ihren Mitteln um. Sie entscheiden bewusst, was sie wie einsetzen, um gut in ihre eigene individuelle Wirkung zu kommen. Da ist Gender ein nützliches, nicht zu leugnendes, doch genau zu dosierendes Mittel.

 

Wie kann uns Improvisationstheater helfen, einen flexiblen Umgang mit unserer eigenen Präsenz zu bekommen?

KK: Improvisationstheater ist teamorientiert, humorvoll, agil, spielerisch, ernsthaft, wahr und macht sehr viel Spaß. Es ist also ein fruchtbarer Erfahrungsraum, in dem ich auch mal Scheitern darf und ganz viele Erfahrungen sammeln kann, die sich körperlich einprägen. Präsenz hat sehr viel mit Erfahrung zu tun. Unser Körper lernt nicht durch Denken, sondern durch Tun. Improvisationstheater ist einfach ein tolles Training.für Präsenz in allen Lebenslagen.

 

Warum gerade jetzt dieses Thema?!

KK: Vor 25 Jahren habe ich für meine Magisterprüfung in Sozialpsychologie ein sehr komplexes Genderthema gewählt. Für mich war das eine Offenbarung. Später dachte ich, jetzt haben wir das gesellschaftlich endlich hinter uns und jede und jeder kann spielerisch mit ihren und seinen Geschlechteranteilen umgehen – auch im professionellen Kontext. Ich musste in den letzten Jahren erkennen, dass dem leider immer noch nicht so ist. Frauen und Männer spüren noch immer die Genderthemen als Hürde oder auch als Vorsprung. Doch überall entsteht zur Zeit der Wille nach Veränderung. Sowohl in den Chefetagen der großen Firmen als auch in den Teams. Gerade für uns Frauen öffnen sich große Chancen uns neu zu definieren und zu positionieren. Und das sollten wir nutzen. Und zwar mit Leichtigkeit, Humor und Freude an der Variation.

 

 

Am 27./28.04.2020 startet dazu unser neues Seminar „Professionelle Präsenz – Wirkungsvoll durch Körpersprache und Stimme”.

 

Hier finden Sie mehr Informationen zu diesem Seminar

 

Interview: Dr. Tanja Haupt

 

Weiteres zum Thema Auftreten:

 

Das gewisse Auftreten Interview mit Irene Bärtle

Duales Studium bei MTU Aero Engines – Ein Interview mit Sarah Sedlmayr

Legospielen mit den Brüdern und das Werkeln in Papas Schreinerei haben Sarah Sedlmayer inspiriert, sich für Technisches zu interessieren. Ihre Suche nach einem spannenden Studium mit Technikbezug führte sie über ein Schnupperstudium in den Osterferien zum Dualen Studium des Wirtschaftsingenieurwesens bei der MTU. Die Abwechslung sowie die Möglichkeit das erworbene Wissen direkt in der Praxis zu testen bzw. umzusetzen, begeistern sie. Im Interview gibt sie uns Einblick in die Facetten ihres Dualen Studiums und ermutigt junge Frauen, das zu machen was sie machen wollen und sich von der Überzahl der Männer in solchen Bereichen nicht abschrecken zu lassen.

 

Frau Sedlmayr, Sie absolvieren den dualen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen bei der MTU Aero Engines. Wieso haben Sie sich für das duale Studium entschieden?
Ich wollte ein wirtschaftswissenschaftliches Fach studieren und fand einen technischen Aspekt dazu sehr schön. Wirtschaftsingenieurwesen setzt sich zu 40 % aus wirtschaftlichen und zu 60 % aus technischen Inhalten zusammen. Bei der MTU habe ich ein Schnupperstudium gemacht. Das ist wie ein kurzes Praktikum, in dem alle Studiengänge vorgestellt werden. Das hat mich total interessiert. Und ich habe ein paar Bekannte, die das schon gemacht haben. Und dann habe ich mich einfach mal beworben. Und ja, jetzt bin ich sehr zufrieden.

 

Wie lange war das Schnupperpraktikum?
Nur eine Woche, das war in den Osterferien. Wir haben die MTU kennengelernt. Dabei waren duale Studenten aller Studiengänge, die erzählt haben, wie das duale Studium aufgebaut ist, wie es abläuft und welche Fächer man hat.

 

Und da haben Sie sich für die MTU begeistert?
Ich finde die Luftfahrt wahnsinnig spannend. Flugzeuge und Triebwerke sieht man immer, wenn man in den Urlaub fliegt. Das finde ich wirklich toll. Jetzt freue ich mich, dass ich in einer Firma arbeite, die daran beteiligt ist, Luftfahrtantriebe herzustellen.

 

Was begeistert Sie an Ihrem Studium? Was gefällt Ihnen besonders?
Besonders gefällt mir, dass man im dualen Studium so viel Abwechslung hat. Mir gefällt, dass man nach drei Monaten an der Uni wieder in den Betrieb kommt. Hier kann man das Wissen teilweise direkt umsetzen. Am Anfang natürlich erst mal noch nicht so sehr, weil man zuerst einiges lernen muss, da man sehr viele verschiedene Fächer hat. Zu Beginn liegt der inhaltliche Schwerpunkt noch auf Maschinenbau mit technischer Mechanik und ähnlichem. Jetzt komme ich dann in das fünfte Semester, da wird es dann immer wirtschaftlicher und man kann seine Vertiefungsrichtungen selbst wählen. Mir gefällt einfach die Abwechslung – es wird einem eigentlich nie langweilig.

 

Gibt es besonders spannende Ereignisse?
Das Highlight im dualen Studium ist der Auslandseinsatz. Zwischen dem vierten und fünften Semester findet eine lange Praxisphase von einem halben Jahr statt. In der hat man die Gelegenheit, zu einem MTU-Standort ins Ausland zu gehen. Ich war von April bis Juni in Madrid bei EUROPROP. Das ist ein Konsortium, an dem die MTU beteiligt ist. Es ist sehr spannend an einem Standort in einem anderen Land die Abläufe kennenzulernen. Andere sind aktuell in China oder in Kanada.

 

Haben Sie von Madrid auch ein wenig gesehen?
Ja, einiges. Man hat am Wochenende viel Zeit, sich etwas anzuschauen. Wir sind zum Beispiel auch mal nach Barcelona gefahren. Dort war ich mit einem anderen dualen Studenten. Man bekommt schon die Gelegenheit, viel zu sehen und viel vom Leben mitzubekommen.

 

Sprechen Sie Spanisch?
Nein. Also ich habe mir vorher über eine App ein paar Wörter beigebracht. Aber im Büro wird Englisch gesprochen. Das Team dort ist gemischt neben einigen Deutschen sind auch Franzosen und Engländer da. Man kommt ohne Spanisch gut durch.

 

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag oder Studientag bei Ihnen aus?
Da man für die Uni immer einen Bericht schreiben muss, ist man eigentlich immer mit einem Projekt betraut. Ich habe die Abteilungen angeschrieben und gefragt, ob sie Zeit haben mich für zwei Monate aufzunehmen und ob sie ein Projekt für mich haben. Es ist viel selbstständiges Arbeiten. Je nachdem um welches Thema es sich handelt, muss man dann viel recherchieren oder sich mit Kollegen treffen und sich etwas erklären lassen. Gerade mache ich eine Umfrage. Dazu muss ich einen Fragebogen entwerfen und die Umfrage dann durchführen. Man ist viel mit seinem Projekt beschäftigt, aber man bekommt auch viel vom täglichen Geschäft mit. Besonders wenn man mit den Kollegen auf verschiedene Termine geht oder ihnen über die Schulter schaut. Das ist so der Arbeitsalltag.
In der Uni sind wir ein kleiner Kurs, so um die 30 Leute. Wie in einer Schulklasse quasi. In den ersten Semestern haben wir alle technischen Fächer – Mathe, technische Physik, technische Mechanik, Konstruktionslehre und Informatik.

 

Haben Sie sich schon immer für den technischen Bereich interessiert?
Ja, ich habe schon immer mit allem lieber gespielt als mit Puppen. Ich habe zwei ältere Brüder, mit denen habe ich Lego gespielt. Oder ich war bei meinem Vater in der Schreinerei und habe da was gebaut. Es hat mich sicher geprägt, dass ich schon immer gewerkelt habe. Mich hat das Technische schon immer interessiert. Meine Brüder haben beide Maschinenbau studiert, auch dual. Dadurch habe ich natürlich schon einen ersten Einblick erhalten. Ich habe mir dann die Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen angeschaut und wollte das machen.

 

Haben Sie in Ihrem Leben Vorbilder, Role Models oder eine Mentor*in gehabt, die Sie in Ihrem Berufswunsch oder in Ihrem Werdegang unterstützt haben oder Ihnen Mut gemacht haben in diese Richtung zu gehen?
Einen richtigen Mentor hatte ich nicht. Aber meine Eltern haben mich immer unterstützt und gesagt, wenn ich das machen will, dann soll ich es auch machen. Ich denke, wenn man etwas wirklich erreichen möchte dann kann man das auch schaffen. Ich hatte mir anfangs Gedanken gemacht, da ich in der Schule Wirtschaft und Physik abgelegt hatte, ob das Studium dann das Richtige für mich ist. Darüber habe ich mit einigen hier bei der MTU gesprochen, die das duale Studium gemacht haben. Die haben gesagt, das sei kein Problem und ich soll das einfach probieren. Da ich schon einige kannte, die es geschafft haben, habe ich mich inspirieren lassen und mir gedacht `das schaffe ich auch`.

 

Sind Ihre anfänglichen Zweifel dann verflogen?
Ja, sehr schnell. In der Uni war das überhaupt kein Problem, diese Fächer abgelegt zu haben. Hier in der Lehrwerkstatt haben wir am Anfang ein Metallkundepraktikum gemacht. Es hat mir total viel Spaß gemacht, etwas zu bauen. Wir haben dort kleine Triebwerke gebaut und einen Hubschrauber. Als ich das gemacht habe, wusste ich, `ja, das hier ist das Richtige für mich`.

 

Wo sehen Sie sich in ein paar Jahren? Wie ist Ihre Perspektive bei der MTU?
Mit dem Studium ist man recht breit aufgestellt. Ich hoffe natürlich, dass ich übernommen werde. Ich sehe mich eher in der wirtschaftlichen Richtung. Zum Beispiel kann man mit dem Studienhintergrund beim Einkauf arbeiten, in der Qualitätsabteilung, in den sogenannten Programmabteilungen oder man geht ins Controlling oder in die Arbeitsvorbereitung. Je nachdem natürlich, wo gerade Stellen frei sind. Ich kann auch einen Master draufsetzen, berufsbegleitend oder Vollzeit. Das lasse ich aber erst mal auf mich zukommen.

 

Was hat Sie als Mutmacher.in in Ihrem Werdegang selbst am meisten ermutigt? Wie würden Sie andere Frauen ermutigen, die auch ein Fach mit technischen Inhalten studieren möchten? Welche Tipps würden Sie ihnen geben?
Als Frau sollte man sich von den sogenannten typischen Männerberufen auf gar keinen Fall abschrecken lassen. Bei der MTU gibt es auch die Berufe, Triebwerks- und Industriemechaniker, dafür bewerben sich immer auch Frauen. Sicher ist es gut, sich in einem Praktikum anzuschauen, ob das was für einen ist. Frauen sollten nicht davor zurückschrecken, dass vielleicht aktuell noch mehr Männer in dem Beruf sind. Wenn man etwas wirklich machen will, sollte man es einfach durchziehen. Als Frau kann man alles schaffen. Wenn einem der Beruf gefällt und wenn man das machen will, dann soll man das auch machen, egal ob man sich dann in einer Männerdomäne bewegt.

 

Vielen Dank für das Interview, Frau Sedlmayr.

 

Interview: Veronika Schmid

The sky`s the limit

„In case of getting stuck – and I get stuck a lot – I learned to pause, to take a deep breath and to linger around for a while. Be it in business or at the mountain, after a while I see the next step” – Susanne Müller Zantop auf dem Weg zum höchsten Gipfel der Welt

 

 

Die erfolgreiche Unternehmerin Susanne Müller-Zantop baute mit 24 Jahren ihr erstes Unternehmen auf. Nach zwölf Jahren verkaufte sie das Technologieunternehmen an Gartner und wechselte zur Siemens AG. Nach Abschluss ihres MBAs an der Universität St. Gallen, gründete Susanne Müller-Zantop 2006 ihr aktuelles Unternehmen CEO Positions AG in Zürich. Ihre Schwerpunkte in der CEO-Beratung sind digitales Stakeholder Management, strategische Kommunikation und High-Tech Inhalte. Susanne Müller-Zantop schreibt regelmäßig auf ihrem Blog CEO Positions, ist Kolumnistin bei „DIE WELT“ und der “Huffington Post” und gibt Vorträge zu Technologie-, Kommunikations- und Wirtschaftsthemen.
Am 17. Mai 2018 erreichte Susanne Müller-Zantop im Alter von 61 Jahren den Gipfel des Mount Everest. In ihrem Gastbeitrag erzählt sie von ihrer Karriere als Bergsteigerin, reflektiert über Ziele und berichtet von ihren Lessons Learned.

 

 

Meine zweite Karriere als Bergsteigerin (neben dem Job als Unternehmerin) schien ein jähes Ende zu nehmen, als ich Ende 2012 von einem Bergführer zurück ins Basecamp geschickt wurde – wegen zu schlechter Performance. Er traute mir nicht zu, die letzten 400 Höhenmeter auf den Aconcagua zu klettern, der auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile liegt. Es war sechs Uhr morgens, auf 6’500 Meter Höhe, die Sonne war soeben aufgegangen und beleuchtete ein wunderschönes Farbenmeer am Himmel, tiefblau, hellblau, dazwischen orangefarbene zarte Streifen. Ich hatte auf seine Frage, wie es mir gehe, geantwortet: «Ach, so halt», – und mit den Schultern gezuckt. Das war für ihn das Signal, mich zurückzuschicken! Ich war so geschockt, diese schöne Perspektive aufgeben zu müssen und nicht auf den Gipfel zu dürfen dass ich sofort umkehrte, ohne sein Urteil infrage zu stellen.

 

Anderthalb Jahre später probierte ich es wieder. Diesmal stand ich noch bei 6’000 Meter, als tatsächlich die gesamte Gruppe zurückkehren musste! Das Wetterfenster schloss sich, Gefahr war im Anzug, wir waren genau einen Tag zu spät. Wieder waren vier Wochen Ferien und mein Erspartes dahin, schrecklich. Doch diesmal war ich viel fitter gewesen und hatte noch mehr vom Expeditions-Business verstanden.

 

Als ich durch eine Kette von Zufällen zwei Jahre später die Chance bekam, einen Achttausender zu besteigen, dachte ich überhaupt nicht daran, eine Gipfelchance zu haben. Doch diesmal stimmte alles: Gruppe, Wetter, Leitung, Fitness, Können. Am 30. September 2016 stand ich auf dem Gipfel des Cho Oyu, mit 8’202 Metern dem sechshöchsten Berg der Welt.

 

In diesen Jahren beschäftigte ich mich viel mit der Frage, wie man sich die richtigen Ziele setzt. Sind sie zu hoch, frustriert man sich und scheitert ständig. Sind sie zu niedrig, wird man immer schwächer und depressiver. Ist die Gruppe viel besser als man selbst, sinkt die eigene Leistung. Aber sie sinkt auch, wenn die Gruppe insgesamt schlechter ist als man selbst. Visualisiert man sich selbst auf dem Gipfel, wie es manche Protagonisten des positiven Denkens empfehlen, führt dies in vielen Fällen dazu, den Gipfel eben NICHT zu erreichen. Studien belegen, dass positives Denken hier sogar schaden kann.

 

Ich recherchierte und fand die These, dass Männer und Frauen tendenziell unterschiedliche Formen des Support benötigen, um ein hochgestecktes Ziel zu erreichen. Vielen Frauen ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass Trainer_innen ihnen positive Bestätigung geben. Indem sie sagen «Ich traue Dir das Höchstziel zu», trauen sich viele Frauen dieses Ziel tatsächlich eher zu und die Wahrscheinlichkeit es zu erreichen, steigt deutlich an. Bei Männern ist das ‘externe Zutrauen’ tendenziell weniger erforderlich.

 

Als mich daher ein sehr erfahrener Everest-Expeditionsleiter ansprach und einlud, an einer Everest-Expedition teilzunehmen, sagte ich spontan ‘ja’. Ich hatte mich schon viele Jahre mit dem Berg befasst, auch eine Nachdiplomarbeit für den Executive MBA über die Kommunikation am Everest geschrieben. Aber nie wäre ich von allein auf die Idee gekommen, mich für eine Expedition dorthin zu bewerben.

 

Ein Jahr später, das heisst nach 365-Trainings- und Vorbereitungstagen, sass ich im Flieger nach Kathmandu. Bis zwei Tage vorher hatte ich nicht daran geglaubt, so weit zu kommen. Die extrem teure Finanzierung, die achtwöchige Abwesenheit, der Tod meiner Mutter ein paar Wochen vorher, die Ängste meiner Familie, die schwierige Situation als Unternehmerin, alles kam zusammen. Doch sechs Wochen danach stiegen wir eines Nachts um drei Uhr vom Everest Basecamp aus perfekt akklimatisiert in die letzte von vier aufregenden Kletterpartien in den furchteinflössenden Eisgletscher ein, liefen am folgenden Tag durch das endlos lange Tal des Schweigens, stiegen an der Lhotse-Wand hoch bis ins sogenannte Camp 4 auf 8’000 Meter, wo wir einen Ruhetag bekamen. Ruhetag bedeutete, ab hier dann mit Sauerstoffflasche vor dem Gesicht vor sich hinzudämmern und gelegentlich heisses Wasser für eine Tütensuppe zu bekommen. Hier sagte ich zu meinen Zeltgenossen: «Für mich ist alles über 8’202 Meter schon ein toller Erfolg, denn damit habe ich meinen Gipfelsieg am Cho Oyu bestätigt.»

 

Doch es kam noch besser. Abends um halb zehn startete ich mit meinem Gipfelsherpa vom Camp 4 über die berühmten Eckpunkte des Gipfelanstiegs, den sogenannten «Balkon», den «Südgipfel», den «Hillary Step» zum 8’848 Meter hoch gelegenen Dach der Welt. Dort stand ich um 8.30 Uhr in der Früh, ich hatte exakt zehn Stunden gebraucht und benötigte weitere fünf für den Abstieg. Das sind perfekte Zeitspannen für einen sparsamen Gebrauch des Flaschensauerstoffes und garantiert eine sichere und gesunde Rückkehr.

 

Es dauerte noch einmal zwei Tage zurück ins Basecamp und weitere drei Tage nach Kathmandu, wo ich mich ein paar Tage erholte und begann, das verlorene Gewicht wiederzugewinnen, wie auch die Verdauungsstörungen und den Husten loszuwerden, der einen in der Todeszone erwischt. Freunde fragen mich jetzt, ob ich mit dem Bergsteigen aufhören würde, nachdem ich ‘ganz oben’ war. Ich kann nur sagen, dass ich meine gesamte Ausrüstung gewaschen, sortiert und so in den Keller gepackt habe, dass ich sie jederzeit wieder herausholen kann. Ich glaube, das macht man nicht, wenn man ans Aufhören denkt.

 

Was habe ich gelernt?

  1. Wenn Du an einem Ziel scheiterst, suche als nächstes ein höheres Ziel. Schaue höher, nicht tiefer. Es kann sein, dass es einfach nicht das richtige Ziel war.
  2. Das richtige Ziel erkennst Du daran, dass es Dich unglaublich anzieht. Es geht um den «Pull», die Bergsteiger sagen «Der Berg ruft». Wenn Du Dir ein Ziel setzt und halbherzig darangehst, bei den Vorbereitungen lustlos bist, dann ist das Ziel falsch. Die Vorbereitungen dürfen zwar Angst machen, aber dürfen keine Qual sein.
  3. Schau, dass es wirklich Dein eigenes Ziel ist. Typischerweise erkennst Du es daran, dass es auf den Widerstand Deiner Umgebung trifft. Ein Ziel, mit dem alle einverstanden sind, ist nicht Dein Ziel. Du machst es für jemand anderen (unbewusst macht man oft als Erwachsener noch etwas für Vater oder Mutter).
  4. Sage Deinem Expeditionsleiter bzw. Deiner Chefin, Partner oder Trainerin, dass er bitte ausdrücken möge, wenn er Dir zutraut, Dein hochgestecktes Ziel zu erreichen.
  5. Wenn Du kurz vor dem Ziel zurückgewiesen wirst, dann warte erst einmal ab und kehre nicht gleich um. Sage, es geht Dir bestens! Es gibt immer 31 Wege zum Gipfel und die sieht man erst bei genauem Hingucken.
    1.  

      Susanne Müller-Zantop

Ihr Hauptgewinn: Eine eigene Mentorin

Wir haben unser Versprechen eingelöst und der Gewinnerin unseres Mutmacherinnen-Wettbewerbs eine Mentorin von den Stadtwerken Augsburg vermittelt. Als sich das Tandem aus Veronika Köpf (links) und Gerhild Buchwald-Kraus (rechts) im Februar zum ersten Mal traf, waren wir natürlich mit dabei…

 

Die Teilnehmerin, die für ihren mutigsten Moment die meisten „Gefällt-mir“-Angaben („Likes“) auf unserer Facebook-Seite „mutmacher.in“ sammelt, gewinnt eine Mentorin – so lautete die Challenge, der sich zehn junge Frauen im November letzten Jahres stellten (hier erfahrt ihr mehr über den Wettbewerb). Mit insgesamt 206 Likes für ihren Beitrag entschied Veronika Köpf das Rennen letztendlich für sich (hier geht’s zu ihrem Post). Ihre Entscheidung, nach zweieinhalb Jahren als Krankenschwester in der Notaufnahme im Krankenhaus Friedberg, die Leitung zu übernehmen „ohne zusätzliche Qualifikationen“, wie sie betont, dazu ihr authentisches Selfie in weißer Arbeitskleidung und Rocker-Pose– das weckte die Sympathien der Facebook-Community und erreichte durch zahlreiche „Shares“ über 4.000 Personen. Und das obwohl die 37-Jährige nicht einmal einen eigenen Facebook-Account führt, über den sie hätte Werbung machen können. „Ich bin im Krankenhaus Friedberg bekannt wie ein bunter Hund“, ist die einzige Erklärung, die Veronika Köpf für diesen viralen Effekt beim Treffen in Augsburg parat hat. Als sie darauf hin ihren lockigen Kopf vor Lachen schüttelt wird klar warum: so viel positive Energie ist einfach ansteckend!

 

Mentoring-Auftakt

Immer noch ein bisschen verwundert, dass es nun tatsächlich zum persönlichen Kennenlernen kommt, sitzt Veronika Köpf im Besprechungsraum der Stadtwerke Augsburg ihrer zukünftigen Mentorin Gerhild Buchwald-Kraus – Personalreferentin und in ihrem Verantwortungsbereich auch für das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement zuständig – gegenüber. Beide Damen blicken ihrer gemeinsamen Zeit gespannt entgegen, sind zu Beginn des Treffens aber noch etwas zurückhaltend. Schließlich können sie sich wenig Konkretes unter ihrer Mentoring-Beziehung vorstellen und hoffen, alle gegenseitigen Erwartungen zu erfüllen. Diesen Druck nimmt Simone Schönfeld gleich zum Auftakt in einem einstündigen Workshop. Sie ist Urheberin der Mutmacher.in-Kampagne, führte das Tandem zusammen und nun in die Grundlagen, Spielregeln und Vorgehensweisen des Mentorings ein.

Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Dr. Nadja Tschirner leitet Simone Schönfeld die Unternehmensberatung Cross Consult und ist unter anderem durch ihre regionalen Cross Mentoring-Programme in München, Frankfurt, Münster und eben auch Augsburg sowie einige Publikationen und ihren Vorsitz in der Deutschen Gesellschaft für Mentoring eine deutschlandweit etablierte Mentoring-Größe. „Mentoring hat sich als effektives Instrument der Personalentwicklung erwiesen und erfreut sich seit Jahren steigender Beliebtheit“, sagt Simone Schönfeld und fügt hinzu: „Vor allem bei weiblichen Karriereverläufen kann Mentoring die entscheidenden Stellschrauben – Sichtbarkeit verschaffen, Netzwerk aufbauen, selbstbewussteres Auftreten, Mut machen für Führungspositionen – sehr schnell nachhaltig positiv beeinflussen.“  Daher auch ihre Idee für den Hauptgewinn der Facebook-Aktion… Anstatt eines Sachpreises, sollte die junge Frau, die andere mit ihrer Geschichte zu mutigen Entscheidungen inspiriert, etwas Persönlicheres gewinnen: eine Mentorin!

Simone Schönfeld (rechts) gibt Mentee Veronika Köpf (links) und Mentorin Gerhild Buchwald-Kraus eine Einführung ins Mentoring
Simone Schönfeld (rechts) gibt Mentee Veronika Köpf (links) und Mentorin Gerhild Buchwald-Kraus eine Einführung ins Mentoring

Simone Schönfeld ging bei der Suche nach einer passenden Mentorin für Gewinnerin Veronika Köpf genau so professionell und bedacht vor, wie sie es sonst bei ihren Großkunden macht: Sie telefonierte einige Mal mit ihrer Mentee, ließ sie einen Profilbogen ausfüllen, erfragte ihren beruflichen Werdegang, ihre Ziele, ihre Erwartungen und arbeitete anschließend akribisch ihre Unternehmens-Kontakte in Augsburg nach genauen Vorstellungen ab. „Veronika Köpf studiert berufsbegleitend Gesundheits- und Sozialmanagement an der FOM Augsburg – über diese Verbindung wurde sie damals auch auf den Wettbewerb aufmerksam – und erzählte mir, dass sie gern die Erfahrungen von größeren Unternehmen in diesem Bereich, in ihre Mitarbeiterführung im Krankenhaus Friedberg einbringen möchte“. Doch die Suche nach Ansprechpartnern in diesem Bereich gestaltete sich für Simone Schönfeld schwerer als gedacht. „Viele Unternehmen – obwohl sie es anders nach außen kommuniziert – befinden sich diesbezüglich noch im Aufbau oder fühlen sich nicht kompetent genug, um in eine Vorbildrolle zu schlüpfen“, erzählt die Unternehmensberaterin.

Lydia Pawlowski, Leiterin Personalentwicklung der Stadtwerke Augsburg, vermittelte die Mentorin und stellt sich der Mentee ebenfalls für Fragen zur Verfügung
Lydia Pawlowski, Leiterin Personalentwicklung der Stadtwerke Augsburg, vermittelte die Mentorin und stellt sich der Mentee ebenfalls für Fragen zur Verfügung

Umso mehr freute sie sich, als die Personalentwicklerin der Stadtwerke Augsburg, Lydia Pawlowski – die regelmäßig Mitarbeiterinnen als Mentees in die Cross Mentoring-Programme von Cross Consult entsendet und selbst schon einige Male bei verschiedenen Programmen als Mentorin teilgenommen hat – ihr von Gerhild Buchwald-Kraus erzählte und dann auch noch deren Bereitschaft signalisierte.

 

 

Voneinander lernen

Gerhild Buchwald-Kraus arbeitet seit 2000 in der Personalabteilung der Stadtwerke Augsburg, hatte sich vor einigen Jahren auch aus persönlichem Interesse dem Bereich Gesundheitsmanagement angenommen und beschäftigt sich seitdem beständig – wenn auch noch nicht systematisch genug, wie sie selbst sagt – mit der Frage: „Wie können wir das Risiko, dass Mitarbeiter erkranken, senken?“ Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Fahrerinnen und Fahrern des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt Augsburg, die täglich im Schichtbetrieb hinterm Steuer sitzen und die Verantwortung für den sicheren Transport von hunderten Menschen im Straßenverkehr tragen. „Welche Angebote können wir als Arbeitgeber machen, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren und einen Ausgleich zur körperlich anstrengenden Arbeit zu schaffen – der auch wirklich wahrgenommen wird?“, so ihre zentralen Anliegen.

 

Gerhild Buchwald-Kraus stellt sich als Mentorin im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement zur Verfügung
Gerhild Buchwald-Kraus stellt sich als Mentorin im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement zur Verfügung

 

Diese Fragen stellt sich auch Veronika Köpf beinahe täglich. Als Verantwortliche für 17 Pflegerinnen und Pfleger der Notaufnahme im Krankenhaus Friedberg, sieht sie enormen Nachholbedarf bei Angeboten für die physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Die Belastungen in der Notaufnahme sind vielfältig und enorm hoch. Hinzu kommt der Schichtdienst. Ich sehe viele Kolleginnen und Kollegen auf dem Zahnfleisch gehen. Es ist bekannt, dass niemand die Notaufnahme bis zur Rente durchhält. Aber nur nach dem Aufarbeitungsprinzip zu arbeiten kann nicht der Maßstab sein – gerade in der Gesundheitsbranche“, sagt Veronika Köpf entschieden. Sie möchte im Verlauf ihrer Mentoring-Beziehung zu Gerhild Buchwald-Kraus von ihren Erfahrungen profitieren, möchte überlegen, was davon sie auf das Krankenhaus übertragen und für welche Herausforderungen sie sich wappnen kann. Auch die Abschlussarbeit ihres berufsbegleitenden Studiums hat sie dabei im Blick und sucht nach Anknüpfungspunkten. „Sie können bestimmt auch von vielem Lernen, das bei uns nicht so gut funktioniert hat und es selbst besser machen“, fügt Gerhild Buchwald-Kraus hinzu – „und ich freue mich wiederum auf neuen Input von Ihnen – zumal Sie durch Ihr Studium auf dem aktuellsten Stand sind.“

Als kleinen Vorgeschmack auf künftige Treffen in inspirierender Atmosphäre führte Gerhild Buchwald-Kraus ihre Mentee noch in das neue Besprechungszentrum der Stadtwerke Zentrale. In diesem können Mitarbeiter Räume verschiedenster Größen für Termine reservieren, es aber auch als Ort zum Verweilen und Nachdenken nutzen – oder fürs Betriebs-Yoga mit traumhafter Aussicht. Wenn im lichtdurchfluteten, nach neuesten technologischen und ökologischen Standards modernisierten Obergeschoss beim Blick auf den Dom und beinahe die gesamte Altstadt nicht der Mentoring-Funke zwischen den beiden überspringt, wo dann?

 

Gerhild Buchwald-Kraus (rechts) zeigt Veronika Köpf (links) den Ausblick des neuen Besprechungszentrums
Gerhild Buchwald-Kraus (rechts) zeigt Veronika Köpf (links) den Ausblick des neuen Besprechungszentrums

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autorin: Julia Schmid

Ihr habt eure mutmacher.in gewählt!

Bis gestern, 12.11.2017, konnten unsere 10 Mutmacherinnen Likes auf Facebook sammeln und so ihre Gewinnchance auf eine Mentorin erhöhen. Nun steht eine Siegerin fest: Veronika Köpf hat mit 141 Likes für ihre Beitrag auf unserer Facebook-Seite (und insgesamt 202 Likes auf geteilte Beiträge) den Wettbewerb für sich entschieden. Wir gratulieren ihr ganz herzlich und haben die Recherche nach einer passenden Mentorin bereits gestartet.

 

Auch bei allen anderen Teilnehmerinnen bedanken wir uns von ganzem Herzen fürs Mitmachen. Ihr habt mit euren Geschichten insgesamt

• 634 „Likes“, 18 „Loves“ und „3 Wows“ gesammelt
11.408 Personen erreicht (!!!)
• eure Beiträge wurden insgesamt 76 Mal geteilt
• und haben 46 ermutigende Kommentare erhalten!

—>>>> HIER GEHT’S ZUM ALBUM MIT ALLEN MUTMACHER.INNEN <<<<—

 

Die Kampagne richtete sich an alle Frauen, die mit ihrer Geschichte Anderen MUT machen wollten, den nächsten Schritt zu gehen, den Sprung ins Ungewisse zu wagen oder neue Wege einzuschlagen. Vom 12. – 31. Oktober konnten sie uns ihren mutigsten Moment im Ausbildungs-, Studenten- oder Berufsleben zusammen mit einem Foto zuschicken. Wir haben diese Geschichten daraufhin auf unserer Facebook-Seite in einem Sammelalbum veröffentlicht. Ab diesem Moment hatten unsere mutmacher.innen bis zum 12. November Zeit, Likes für ihre Beiträge zu sammeln und damit eine Mentorin zu gewinnen.

 

Das ist der Siegerbeitrag von Veronika Köpf:

 

Diese Erfahrungen haben wir mit unserer Kampagne gesammelt
Mit viel Hoffnung und Mut starteten wir unsere mutmacher.in-Kampagne auf der diesjährigen Karrieremesse herCAREER in München. Unser Ziel? Alltagstaugliche Vorbilder finden, die MUT machen. Dadurch sind wir mit vielen verschiedenen Frauen ins Gespräch gekommen. Die Reaktionen und das Feedback auf unsere Idee waren durchweg positiv. Viele zeigten sich begeistert davon, endlich alltagstaugliche Vorbilder zu sehen, die nicht das stereotype Bild von Frauen mit Karriere und Familie verkörpern und vorgeführt zu bekommen, dass es oft kleine Schritte sind, die am Ende den Unterschied machen.

 

Und dennoch war es schwierig, Frauen zum Mitmachen zu bewegen. Die Überwindung, selbst im Mittelpunkt zu stehen und sich öffentlich mit einer mutmachenden Geschichte zu präsentieren, war wohl doch größer als die Begeisterung. Oft kam als Reaktion: „Ich bin doch nicht mutig!“ Bei genauerem Nachfragen konnte dann doch Jede etwas erzählen, das wir durchaus als mutig empfanden, sie selbst aber noch gar nicht so wahrgenommen und für sich kategorisiert hatte.

 

Unternehmensberaterin und Expertin für Frauenförderung, Simone Schönfeld erklärt dieses Phänomen:

„Frauen sind tatsächlich oft mutig. Dies passiert aber oft ohne, dass wir es überhaupt wahrnehmen würden. Alltägliche Sprüche wie „die traut sich was“ zeigen, dass es für Frauen noch außergewöhnlich ist, mutige Entscheidungen zu treffen und über diese in der Öffentlichkeit zu sprechen. Das Bewusstsein für den eigenen Mut ist aber eine wichtige Quelle für mehr Selbstbewusstsein und eine starke Motivation für zukünftige Pläne und Entscheidungen.“

 

Unser Fazit: Viele Frauen brauchen zunächst einen kleinen Anstupser, um sich selbst mit mehr Selbstbewusstsein zu reflektieren. Dieser Erkenntnis folgt der AHA-Effekt und eine Portion positives Selbstwertgefühl.

 

Von denen, die sich zum Mitmachen entschlossen haben, wollten wir wissen, was sie letztendlich dazu bewegt hat:

• Sophia Schmid: „Weil „etwas mutig“ sein auf meiner täglichen to do Liste steht und euer Aufruf eine passende Gelegenheit dafür geboten hat. Unerwartet viele Freunde und Bekannte haben mich auf das Foto und die Story dazu angesprochen. Viele waren überrascht davon und haben mir bestätigt, dass sie das auch mutig finden.“

• Angie Stifter: „Ich stehe einfach zu dem Schritt, dass ich mein Studium aufgegeben habe und möchte damit andere ermutigen, auf ihren Bauch zu hören und ihre Träume zu verwirklichen. Ich hoffe, durch meine Teilnahme weitere mutmacher.innen zum Mitmachen zu bewegen.“

• Melanie Kinzer: „Weil ich im Laufe meines beruflichen Werdegangs gelernt habe, eigene Leistungen zu erkennen und wie notwendig es ist, diese Fähigkeit weiterzugeben. Meiner Erfahrung nach haben gerade viele Frauen Schwierigkeiten damit, sich in den Vordergrund zu stellen und ihre Errungenschaften entsprechend zu vermarkten. Ich würde es jederzeit wieder tun und hoffe, der/dem einen oder anderen damit tatsächlich Mut gemacht zu haben.“

• Veronika Köpf: „Ich hatte einfach Lust auf die Kampange und keinerlei Angst gehabt. Warum auch? Es ist doch was Schönes anderen Mut zu machen! Im Nachhinein finde ich die Kampange als sehr positiv! Auch ich persönlich habe viel positives Feedback erhalten was mich sehr gefreut hat! Schade finde ich, dass nur so wenige daran teilgenommen haben. Was der Grund dafür ist weiß ich nicht.“

• Birgit Heß: Es begann damit, dass ich tatsächlich den Kaffeebecher gerne haben wollte, weil ich so einen noch nicht besaß (nur einen zu großen Thermobecher). Ich finde es immernoch gut, mitgemacht zu haben und war auch überrascht, wie viele meiner FB-Freunde mich unterstützt haben.“

Sarah Tschachtli:Ich habe mich getraut, weil es etwas zu gewinnen gab, dass ich gut gebrauchen hätte können. Ich habe nicht gewonnen (schade), aber schön wenn dadurch mehr Leute auf das Projekt aufmerksam geworden sind.“

 

Wir haben von einer Teilnehmerin auch negatives Feedback erhalten und sind für ihre Verbesserungsvorschläge sehr dankbar. „Die Grundidee finde ich sehr gut, sonst hätte ich nicht teilgenommen. Leider war die Umsetzung mangelhaft. […] Es gibt keinen Call to Action, keinen Aufruf, was überhaupt ihre Intention ist und was zu tun ist – weder für die Teilnehmerinnen noch für die „Fans“. […] Sie verlinken die Teilnehmer nicht. Das ist schade. […] Sie hätten die Präsentation der TN anders umsetzen müssen. […] Alles in allem also eine gute Idee, aber keine sehr durchdachte Umsetzung. “

 

Welches Fazit ziehen wir aus unserer Kampagne?
Wir sind sehr stolz auf unsere Mutmacherinnen und freuen uns, dass ihre Geschichten in die Welt getragen wurden. Die persönlichen Erfolgserlebnisse von 10 Teilnehmerinnen haben über 11.000 Personen erreicht!!! Und bei der ein oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken über eigene Leistungen beigetragen! Daran wollen wir festhalten und damit wollen wir weitermachen! Bleibt über unseren Blog und unsere Facebook-Seite als Teil unserer mutigen Community mit dabei und seid gespannt, zu welchem mutigen Schritt wir euch das nächste Mal ermuntern wollen. 😉

 

Autorin: Sarah Brehmer

 

Ihr wollt noch mehr Beiträge über Frauen lesen, die Mut machen? Hier geht’s zu einem Interview mit einer Mutmacher.in für Frauen in MINT-Berufen:

Mutmacher.in für MINT-Berufe

 

Und hier zu einem Beitrag über eine Mutmacher.in für Vorreiterrollen:

Mutmacher.in für Vorreiterrollen

Wir waren gemeinsam mutig!

Vergangene Woche waren wir mit dem Memorandum für Frauen in Führung auf der herCAREER-Messe mit einer großen Mission unterwegs: Frauen MUT zu machen und Frauen zu ermutigen, mutig zu sein! Was es dafür braucht? Vorbilder! Die fanden Messebesucherinnen an unserem MFF-Stand, in unseren drei KarriereMeetUps und in der MFF-Borschüre. Das Interesse und der Andrang waren groß – was vielleicht auch an den Coffee-to-Go-Becher als Giveaway gelegen haben könnte. 😉 Hier gibt’s eine Zusammenfassung unserer Aktivitäten:

 

Der Messestand des Memorandums für Frauen in Führung auf der HerCareer 2017 - prominent auf der Rückwand vertreten: unsere Kampagne "mutmacher.in"
Der Messestand des Memorandums für Frauen in Führung auf der HerCareer 2017 – prominent auf der Rückwand vertreten: Unsere Kampagne “mutmacher.in”.
Auf der HerCareer stellten wir nicht nur mutmacher.innen vor, sondern motivierten auch Messebesucherinnern dazu, selbst eine zu werden.
Auf der HerCareer stellten wir nicht nur mutmacher.innen vor, sondern motivierten auch Messebesucherinnern dazu, selbst eine zu werden.
KarriereMeetUp mit Dr. Maike Kolbeck, Referatsleiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Bayerischen Versorgungskammer, zum Thema „Augen auf bei der Arbeitgeber- und Partnerwahl“
KarriereMeetUp mit Dr. Maike Kolbeck, Referatsleiterin Bayerische Versorgungskammer, zum Thema „Augen auf bei der Arbeitgeber- und Partnerwahl“.
Dr. Maike Kolbeck, Referatsleiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Bayerischen Versorgungskammer, im Austausch mit interessierten KarriereMeetUp-Teilnehmerinnen.
Dr. Maike Kolbeck ist Referatsleiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Bayerischen Versorgungskammer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simone Schönfeld (l.), Geschäftsführerin von Cross Consult, moderierte das KarriereMeetUp mit Dr. Maike Kolbeck (r.).
Simone Schönfeld (l.), Geschäftsführerin von Cross Consult, moderierte das KarriereMeetUp mit Dr. Maike Kolbeck (r.).
Heiß begehrt: Unsere Coffee-to-Go-Becher als Giveaway auf der HerCareer 2017.
Heiß begehrt: Unsere Coffee-to-Go-Becher als Giveaway auf der HerCareer 2017.
Der Messestand des Memorandums für Frauen in Führung auf der HerCareer 2017 - prominent auf der Rückwand vertreten: unsere Kampagne "mutmacher.in"
Prominent auf der Rückwand unseres Messestands vertreten: Unsere Kampagne “mutmacher.in”.
KarriereMeetUp mit Katharina Heininger, Sachgebietsleitung SAP-Anwendungen der GEWOFAG Holding GmbH, zum Thema: „Wir brauchen Mutmacherinnen – Ein Beispiel zum Nachmachen!“
KarriereMeetUp mit Katharina Heininger, GEWOFAG Holding GmbH, zum Thema: „Wir brauchen Mutmacherinnen – Ein Beispiel zum Nachmachen!“
Interessierte Nachfragen an Katharina Heininger, Führungsfrau bei GEWOFAG.
Interessierte Nachfragen an Katharina Heininger. Sie ist Sachgebietsleiterin SAP-Anwendungen bei GEWOFAG.
Julia Schmid, Kommunikationsbeauftragte des Memorandums für Frauen in Führung, moderierte das KarriereMeetUp mit Katharina Heininger, Sachgebietsleitung GEWOFAG. In unseren drei KarriereMeetUps wurde auch viel gelacht.
Julia Schmid, Kommunikationsbeauftragte des Memorandums für Frauen in Führung, moderierte das KarriereMeetUp mit Katharina Heininger.
Persönlicher Austausch stand an unserem Messestand auf der HerCareer 2017 im Mittelpunkt
Persönlicher Austausch stand an unserem Messestand auf der HerCareer 2017 im Mittelpunkt.
KarriereMeetUp mit Andrea Kemmer, Partnerin im Bereich Consulting Financial Services bei KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zum Thema: „Erfolg im Job – Karrieretipps für junge Frauen in der Beraterbranche“
KarriereMeetUp mit Andrea Kemmer, Partnerin bei KPMG, zum Thema: „Erfolg im Job – Karrieretipps für junge Frauen in der Beraterbranche“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im KarriereMeetUp mit Andrea Kemmer, Partnerin im Bereich Consulting Financial Services bei KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erhielten die Zuhörerinnen Tipps für den Berufseinstieg und die weitere Laufbahn.
Andrea Kemmer ist Partnerin im Bereich Consulting Financial Services bei KPMG und gab Zuhörerinnen Tipps für den Berufseinstieg und die weitere Laufbahn.
Sandra Szczesniak (l.), Consultant bei Cross Consult, moderierte das KarriereMeetUp mit Andrea Kemmer (r.), Partnerin bei KPMG.
Sandra Szczesniak (l.), Consultant bei Cross Consult, moderierte das KarriereMeetUp mit Andrea Kemmer (r.), Partnerin bei KPMG.
Simone Schönfeld, MFF-Initiatorin und Cross Consult-Geschäftsführerin, bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Cross Mentoring – das Beste für ihre Karriere?!"
Simone Schönfeld, MFF-Initiatorin und Cross Consult-Geschäftsführerin, bei der Podiumsdiskussion zum Thema “Cross Mentoring – das Beste für ihre Karriere?!”
Simone Schönfeld, MFF-Initiatorin und Cross Consult-Geschäftsführerin, bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Cross Mentoring – das Beste für ihre Karriere?!"
Simone Schönfeld, MFF-Initiatorin und Cross Consult-Geschäftsführerin, bei der Podiumsdiskussion zum Thema “Cross Mentoring – das Beste für ihre Karriere?!”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die herCAREER ist eine zweitägige Messe in München für Absolventinnen, Frauen in Fach- und Führungspositionen und Existenzgründerinnen. Sie hat sich das Ziel gesetzt, alle Aspekte einer weiblichen und familiären Karriereplanung zu berücksichtigen. Zum dritten Mal in Folge waren wir mit dem MFF als Kooperationspartner der Messe mit einem Stand, sowie mit einigen KarriereMeetUps vertreten.

 

Dieses Jahr nahmen wir die Messe zum Anlass, um unsere mutmacher.inKampagne zu starten. Ziel der Kampagne ist, alltagstaugliche Vorbilder aufzuzeigen, die Lust aufs Nachmachen bereiten. Denn meist sind es nicht die taffen Karrierefrauen, die kein Privatleben außerhalb des Jobs führen, an denen sich junge Frauen orientieren wollen, sondern Frauen, die zeigen, dass man beides haben kann: Eine Karriere und ein erfülltes Leben (sei es mit Familie, Hobbies oder einfach Zeit für sich).

 

Acht dieser Frauen haben wir bereits im Vorfeld der Messe für unseren Blog interviewt. So findet sich dort beispielsweise ein Interview Dr. Ann-Christine Hamisch, die direkt nach der Elternzeit mit Zwillingen eine Führungsposition bei den Stadtwerken München übernahm. Und mit Bianca Nunnemann, die sich als Frau in einem männerdominierten Umfeld zur Bereichsleiterin für DV-Infrastruktur bei der LVM Versicherung hochgearbeitete. Außerdem mit Ursula Beck, die sich bewusst dafür entschied, fünf Jahre bei den Kindern zu Hause zu bleiben und danach bei der BayernLB voll durchzustarten.

 

Und drei dieser Frauen konnten Messenbesucherinnen auf der herCAREER sogar live erleben.

  • Am Donnerstagvormittag machte Dr. Maike Kolbeck, Referatsleiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Bayerischen Versorgungskammer, im KarriereMeetUp „Augen auf bei der Arbeitgeber- und Partnerwahl!“ Mut für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Ihr Thema stieß auf so großes Interesse, dass die ausgeschriebene KarriereMeetUp-Fläche für weitere Zuhörerinnen gesperrt werden musste. Dr. Maike Kolbeck riet dazu, sich frühzeitig über einen Karriereweg Gedanken zu machen, in den sich die Familienplanung gut integrieren lässt. Aufgepasst vor befristeten Verträgen und Branchen, mit tradierten Arbeitsmodellen. Für die Vereinbarkeit ihrer Führungsposition mit zwei Kindern war darüber hinaus ihr Mann ein wichtiger Faktor, mit dem sie sich die familären Aufgaben gleichberechtigt teilt. Durch die ein oder andere private Annekdote lockerte Dr. Maike Kolbeck die Runde spürbar auf und ermutigte viele Interessentinnen zu Nachfragen.
  • Katharina Heiniger, Sachgebietsleiterin für SAP-Anwendungen bei der GEWOFAG Holding GmbH, durften wir Donnerstagnachmittag begrüßen. Ihr KarriereMeetUp: „Wir brauchen Mutmacherinnen – Karrierefrauen, die keine Superheldinnen sind, sondern alltagstaugliche (Role-)Models! Ein Beispiel zum Nachmachen…“. Katharina Heininger erzählte auf sehr sympathische Art und Weise, von ihren Vorreiterrollen, in die sie meist ganz unverhofft geriet und was sie daraus machte. Sei es beim Thema Homeoffice, bei der Kinderbetreuung oder bei Weiterbildungsmaßnahmen. Ihre Beispiele ermutigten Zuhörerinnen dazu, sich nicht mit einem “geht nicht” zufrieden zu geben, sondern nach neuen Wegen zu suchen – auch wenn diese vorher noch niemand beschritten hat – und einfach selbst anzupacken anstatt sich darauf zu verlassen, dass einen schon irgendjemand hilft.
  • Abgerundet wurden unsere MeetUps am Freitagmittag durch Andrea Kemmers Auftritt zum Thema „Erfolg im Job – Karrieretipps für junge Frauen in der Beraterbranche mit Do’s and Don’ts auf dem Weg nach oben“. Die Partnerin bei KPMG im Bereich Financial Services, schilderte unter anderem eine exemplarische Woche aus ihrem Berufsalltag und trug mit sehr konkreten Beispielen dazu bei, dass sich Zuhörerinnen einen Eindruck von einer Karriere in der Beraterbranche verschaffen konnten. Dass sie es mit ihren praxisnahen Tipps für Dos and Dont’s auf dem Weg nach oben schaffte, die Mehrheit des Publikums für einen ähnlichen Weg zu begeistern, war an den vielfachen und detaillierten Nachfragen zu spüren – und an den schnell vergriffen Visitenkarten.

 

Als großes Gesprächsthema der Messe kristallisierte sich auch das Thema “Mentoring” heraus. Die Expertise dazu lieferte Simone Schönfeld, MFF-Initiatorin und Cross Consult-Geschäftsführerin, bei der Podiumsdiskussion „Cross Mentoring – das Beste für ihre Karriere?!“ Im Gespräch mit Josephine Leber, Leiterin Personalpolitik, MTU Aero Engines AG, erläuerte sie die besonderen Chancen durch Cross Mentoring und zeigte anhand einiger Praxisbeispiele die Möglichkeiten auf. Josephine Leber, selbst ehemalige Mentee beim Cross Mentoring München, konnte sowohl aus der Persepktive einer Teilnehmerinnen als auch aus der Sicht einer Personalleiterin das Programm beleuchten. “Wir melden jedes Jahr wieder neue Mentees an – und das obwohl wir den Bedarf immer wieder aufs neue prüfen und rechtfertigen müssen”, erzählte sie und fügte hinzu: “Das alleine spricht schon für den Erfolg des Programms.”

 

Mit hochkarätigen Gästen, einer langen Programmliste und vielen interessanten Begegnungen verging die herCAREER für uns wie im Flug. Wir haben mit vielen Frauen gesprochen, Ihre Geschichten angehört und erlebt wie schön und spannend Mutmachen sein kann! Wie oft bekamen wir dabei zu hören: „ich habe nichts Mutiges getan“. Aber bei genauerem Nachfragen, hatte jede eine persönliche mutige Geschichte zu erzählen. Einige davon trauen sich nun sogar, dies über unsere Facebook-Seite mit allen zu teilen. Ihr könnt sie mit euren Likes unterstützen – und gerne auch selbst mitmachen! Wie das geht, erfahrt ihr hier: http://mff-memorandum.de/mutmacherin-werden/

 

Wir haben uns sehr über das rege Interesse an unserer Arbeit und unseren Mutmacherinnen gefreut. Ein herzliches Dankeschön geht an die mutigen Frauen, die wir bereits im Vorfeld für unseren Blog portraitieren durften sowie im Besonderen an unsere Mutmacherinnen, die sich auf der herCAREER für KarriereMeetUps zur Verfügung gestellt und ihre Erfahrungen mit den Messebesucherinnen geteilt haben. Wenn sich nur eine Frau bei der nächsten Karriereentscheidung ein bisschen mehr zutraut und über ihren Schatten springt, dann hat sich der Aufwand doch schon gelohnt!

 

Autorinnen: Sarah Brehmer und Julia Schmid

 

 

Hier geht’s zu weiteren Mutmacherinnen:

Mutmacher.in für Dual Career

 

Mutmacher.in für „einfach ausprobieren“

 

Mutmacher.in für „Kids First“

mutmacher.in werden und mentor.in gewinnen

Manchmal fehlt uns einfach etwas Mut für den nächsten Schritt im Berufsleben. Wir haben Angst Neues zu Wagen oder trauen uns die Herausforderung nicht zu. Mit diesen Bedenken sind wir nicht alleine! Wahrscheinlich sind schon viele vor uns diesen Weg gegangen, haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und teilen diese gerne mit uns. Wir brauchen Vorbilder, die uns Mut und Lust aufs Nachahmen machen. Dafür steht unsere Kampagne “mutmacher.in“. Denn wir möchten mit unserem Memorandum für Frauen in Führung, dem bereits 18 Unternehmen beigetreten sind, nicht nur innerhalb der Firmen etwas bewirken, sondern auch außerhalb.

 

Unter unserer Blog-Rubrik “mutmacher.in” sowie über die URL www.mutmacher.in findet ihr bereits einige Beiträge über Frauen, die inspirieren und uns animieren neue Wege einzuschlagen, die nächsten Schritte zu gehen oder vielleicht auch den Sprung ins Ungewisse zu wagen! Mutige Frauen, die etwas gewagt, sich erkämpft oder einfach nur zugetraut haben und mit Erfolg gekrönt wurden. Erfolg ist natürlich nicht alles, wenn dabei das Lebensglück auf der Strecke bleibt. Daher haben wir bewusst mutmacher.innen ausgewählt, die Lust aufs Nachmachen bereiten, weil sie trotz Karriere auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance blicken und / oder ein erfülltes Familienleben führen.

 

Und es geht weiter: Wir sammeln große aber auch kleine mutige Momente aus dem Berufs- und Ausbildungsalltag. Dazu brauchen wir dich! Werde mutmacher.in!

 

So einfach geht’s:

  1. Ein Selfie mit gaaanz mutigem Gesicht machen.
  2. Unsere Facebook-Seite mutmacher.in über www.facebook.com/mutmacher.in.mff aufrufen und liken.
  3. Die Frage beantworten „Was war dein mutigster Moment (im Ausbildungs-, Studenten- oder Berufsleben)?“ und uns zusammen mit dem Selfie über Facebook schicken.
  4. Wir veröffentlichen den Beitrag bis zum 31.10. in unserer mutmacher.in-Galerie auf Facebook und schicken dir eine Nachricht, wenn dein mutigster Moment online ist. Dann hast du bis zum 12.11. Zeit, so viele Likes wie möglich für deine Geschichte zu sammeln.

 

Der Beitrag mit den meisten Likes erhält den Hauptgewinn (bei Gleichstand wird ausgelost): Eine eigene Mentorin / einen eigenen Mentor, die / den wir passend zu deinem bisherigen Werdegang, deinen beruflichen Zielen und deinem Wohnort für dich auswählen. Hier kannst du mehr übers Thema “Mentoring” erfahren.

 

Autorin: Sarah Brehmer

 

 

Wir freuen uns auf zahlreiche mutige Geschichten!

 

Mit deiner Teilnahme stimmst du automatisch unseren Teilnahmebedingungen zu. Diese sind:

Ausrichter des Gewinnspiels ist die Unternehmensberatung Cross Consult. Die beiden Geschäftsführerinnen von Cross Consult sind Simone Schönfeld und Dr. Nadja Tschirner. Es gelten folgende Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise:

  1. Das Gewinnspiel startet am 12.10.2017 endet am 31.10.2017 um 24 Uhr für alle Teilnehmer, bzw. am 12.11. um 24 Uhr für alle Stimmabgaben.
  2. Für die meisten Likes auf den jeweiligen Facebook-Beitrag gibt es eine Mentorin zu gewinnen. Haben mehrere Beiträge gleich viele Likes gesammelt, wird unter diesen Beiträgen der Gewinner per Losentscheid ermittelt. Die Auslosung erfolgt per verschlossener, von außen anonymisierter Briefumschläge.
  3. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist gegeben, wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt wurden.
  4. Beiträge die gegen unsere Netiquette (siehe unten) sowie die Facebook Richtlinien, deutsches Recht und oder das Copyright verstoßen, werden nicht veröffentlicht. Der Teilnehmer ist damit vom Gewinn ausgeschlossen.
  5. Teilnahmeberechtigt sind volljährige Personen aus Deutschland.
  6. Der Gewinner wird innerhalb von 7 Tagen nach dem 12.11. über einen Kommentar unter den jeweiligen Facebook-Post kontaktiert.
  7. Jeder Gewinner wird gebeten, sich innerhalb von 10 Werktagen per E-Mail an info@crossconsult.de oder über eine private Nachricht an die Frauen in Führung-Facebook Seite mit seinen Kontaktdaten zu melden. Meldet sich ein Gewinner nicht innerhalb dieser Frist, wird er über seinen Facebook-Account angeschrieben. Meldet sich der Gewinner wiederum nicht innerhalb von 10 Werktagen, verfällt der Gewinn.
  8. Es werden alle Facebook-Namen der Teilnehmer erfasst und zur Gewinnermittlung gespeichert. Alle Daten werden spätestens 30 Tage nach Ende des Gewinnspiels gelöscht. Adressdaten werden nur vom Gewinnern erfasst und nur zur Vermittlung des Gewinns genutzt. Es werden keine Daten an Dritte weitergeben. Den Teilnehmern stehen gesetzliche Auskunfts-, Änderungs- und Widerrufsrechte zu.

Für unsere Kommunikation auf Facebook gelten folgende Grundsätze: Wir freuen uns über rege Diskussionen auf unserer Facebook-Seite, zumal unsere Themen noch jeder Menge Diskussion bedürfen. Allerdings bitten wir um einen respektvollen Umgang in der Kommentar- und Bewertungsfunktion. Beiträge, die gegen die Netiquette verstoßen werden gelöscht. Es wird gebeten Folgendes zu unterlassen: Beleidigung, Diskriminierung, Diffamierung, Verleumdung, nicht prüfbare Unterstellung und Verdächtigung oder andere strafrechtlich relevante Inhalte. Außerdem können gelöscht werden: personenbezogene Daten, Spam, Werbung und andere kommerzielle Inhalte oder Links zu Seiten, die gegen die aufgeführten Regeln verstoßen.

 

Ihr sucht noch Inspiration für eure mutmacher.in-Geschichte:

 

Mutmacher.in für „einfach ausprobieren“

Mutmacher.in für MINT-Berufe

Mutmacher.in für Vorreiterrollen

Mutmacher.in für „Kids First“

Mutmacher.in für Dual Career

Mutmacher.in für Karriere und Familie

Mutmacher.in für Erfolg im Job

Mutmacher.in für „einfach ausprobieren“

Frisch aus der Elternzeit zurück, bekam Dr. Ann-Christine Hamisch direkt eine Führungsposition angeboten. Was tun als Mutter von drei kleinen Kindern – einer Tochter mit zweieinhalb und einjährigen Zwillingen? „Es einfach ausprobieren“, hat sich Dr. Ann-Christine Hamisch damals gesagt und sich ins Abenteuer gestürzt. Ihr Mut hat sich ausgezahlt: Auch vier Jahre später balanciert sie ihre 5-köpfige Familie und den von ihr geführten 80-köpfigen Bereich „Personalgewinnung und -entwicklung“ bei den Stadtwerken München GmbH erfolgreich. In unserem MFF-Interview erklärt die 44-Jährige Juristin ihr persönliches Work-Life-Mosaik und wirbt dafür, Chancen zu ergreifen und keinesfalls Angst vor dem Scheitern zu haben.

 

Promovierte Juristin, sechs Jahre Großkanzlei im Bereich Arbeitsrecht, Wechsel zur Rechtsabteilung der Stadtwerke München, 3 Kinder, Bereichsleiterin – ihr Lebenslauf liest sich perfekt. Hatten sie das alles von Anfang an geplant?

Das mag nach einem großen Masterplan klingen, aber ich bin eher jemand, der mit offenen Augen durchs Leben geht und die Gelegenheiten ergreift, wenn sie kommen. Mit Zwillingen, die gerade in die Krippe eingewöhnt werden, meine erste Führungsposition zu übernehmen, war sicher nicht geplant. Es hat sich damals ergeben und wir haben als Familie beschlossen, es zu versuchen. Seitdem funktioniert es eigentlich auch ganz gut.

 

Wie sah bzw. sieht ihr Arbeitsmodell aus?

Bei meiner älteren Tochter kam ich mit 60% aus der achtmonatigen Elternzeit zurück. Bei meinen Söhnen hatte ich ein Jahr Elternzeit und bin mit 80% wieder eingestiegen. Mittlerweile arbeite ich zu 90% – also fast Vollzeit. Aber der Schlüssel ist sicherlich Flexibilität – sowohl zeitliche als auch örtliche, sowohl von meinem Arbeitgeber als auch von mir. Ich komme in der Regel relativ früh ins Büro und versuche nachmittags drei- bis viermal in der Woche die Kinder abzuholen, um mit ihnen noch Zeit verbringen zu können. Oft setze ich mich dann abends nochmal hin. Zusätzlich habe ich mindestens einen Home-Office-Tag, wenn der nicht gerade von einem Projekt geschluckt wird.

Hinzu kommt, dass mein Mann ebenfalls bei einem sehr modernen Arbeitgeber in der IT-Branche arbeitet, bei dem die Partner selbst Kinder haben und sich der Verpflichtungen sehr wohl bewusst sind. Er kann sich seine Arbeitszeit flexibel einteilen und die Kinder auch mal früher abholen. Es ist ein Mosaik aus vielen Einzelteilen, die im Moment gut zusammenpassen.

 

Gab es denn auch mal eine Zeit, in der es nicht zusammengepasst hat?

Erschöpfungsphasen kennt, glaube ich, jede Führungskraft und jede Mutter… Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich beide Teile meines Lebens – Familie und Job – irgendwie gegenseitig befruchten. Ich ziehe die Kraft für die Arbeit aus der Zeit mit meinen Kindern und umgekehrt.

 

Welche Eigenschaften helfen Ihnen, die Doppelbelastung zu bewältigen?

Als Mutter oder Vater mit einem stressigen Job braucht man eine gewisse Art von Resilienz, eine hohe Bereitschaft zur Flexibilität und man muss Hilfe annehmen können. Hinzukommt, dass man sich von einem gewissen Perfektionismus verabschieden muss, denn der führt nur zu einem dauerhaft schlechten Gewissen – nach dem Motto: „ich bin nicht genug bei meiner Arbeit“/ „ich bin nicht genug bei meinen Kindern“.  Ich versuche in dieser Hinsicht gelassen zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass es meinen Kindern gut geht, wenn ich nicht bei ihnen bin, und dass auch die Welt bei den Stadtwerken nicht untergeht, wenn ich mit meiner Tochter Hausaufgaben mache oder meinen Söhnen auf dem Spielplatz bin und dabei nicht ständig aufs iPhone schaue.

 

Kann man das lernen, nicht perfekt sein zu wollen?

Ich bin selbst noch dabei… Aber Zwillinge sind eine sehr gute Schule! Durch sie habe ich definitiv gelernt, um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen und nicht den Anspruch an mich zu haben, dass ich alles selbst machen muss.

 

Können Sie das auch in der Arbeit?

Ich habe kein Problem damit, Arbeit zu delegieren – auch weil ich weiß, dass ich meinen Mitarbeitern vertrauen kann und sie bei Problemen zu mir kommen.

Und mein Chef und meine Umgebung geben mir schon das Gefühl, dass es okay ist, eine Familie zu haben und parallel einen Führungsjob. Unser Geschäftsführer hat selbst drei Kinder und sagt auch mal „heute muss ich gehen, weil bei den Kindern dieses und jenes ist“. Solche Vorbilder sind enorm wichtig – egal ob als Mann oder als Frau. Meine Mitarbeiter finden es gut, wenn ich offen sage: „Heute Nachmittag geht nicht, weil bei meinen Kindern im Kindergarten Weihnachtsfeier ist“ – weil sie wissen, dass auch sie sich nicht hinter irgendwelche Ausreden verstecken müssen, wenn sie wegen „Familien-Verpflichtungen“ mal früher gehen müssen.  Ich kann nicht Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit predigen, wenn sie nicht selbst vorlebe.

 

Genießen Ihre Mitarbeiter auch besondere Freiheiten?

Wenn Sie unter Freiheiten verstehen, dass Mitarbeiter mal ihre Kinder ins Büro mitbringen, früher gehen oder von zuhause arbeiten können – ja, dann genießen meine Mitarbeiter viele Freiheiten. Für mich sind das aber eher Selbstverständlichkeiten. Natürlich kann sich aber auch nicht jeder grenzenlos selbstverwirklichen – auch wenn viele in Teilzeit oder mal im Homeoffice arbeiten, muss trotzdem noch eine Abteilungsbesprechung mit allen möglich sein. Aber mit guter Kommunikation und Flexibilität von allen Seiten ist wirklich vieles machbar.

 

Was raten Sie anderen Müttern, die ebenfalls ohne Karriererückschritte aus der Elternzeit zurückkehren möchten?

Kontakt halten und mit offenen Karten spielen! Während der Elternzeit habe ich gelegentlich mit meinem Chef telefoniert, war mit Kollegen Mittagessen oder bin mit den Kindern mal im Büro vorbeigegangen. Und ich habe mir schon vor der Elternzeit konkrete Gedanken gemacht, wann und in welchem Umfang ich zurückkommen will und habe das sehr offen mit meinem Chef besprochen. Offene Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiterin ist elementar. Denn auch für den Arbeitgeber ist die Planung oft schwierig, wenn Mitarbeiterinnen nur mit der gesetzlich festgeschriebenen Ankündigungsfrist von acht Wochen zurückkehren wollen. Ich habe aktuell vier schwangere Mitarbeiterinnen im Bereich, mit allen besprechen wir sehr aktiv ihre Pläne bezüglich Elternzeit und Wiedereinstieg. Und manchmal ergeben sich in der Elternzeit tolle Chancen – eine Mitarbeiterin von mir hat beispielsweise ihr gesamtes Führungskraft-Entwicklungsprogramm in der Elternzeit absolviert und fand das super.

 

Kennen Sie denn die Angst vor dem Scheitern?

Ja klar, als mein Chef mir die Führungsposition angeboten hat, hatte ich auch Vorbehalte und habe ihn auch ganz offen gefragt: „Was ist, wenn meine Jungs jetzt alle zwei Wochen krank sind? Wirst Du das dann immer noch für eine gute Idee halten?“ Aber wir haben gesagt, „wir probieren es!“ Und wenn es nicht geklappt hätte, wäre es auch nicht schlimm gewesen. Ich finde, man kann Entscheidungen immer revidieren, ohne das Gesicht zu verlieren. Zu sagen: „Ich habe es probiert und es passt nicht zu mir oder zu meiner jetzigen Lebensphase“ zeichnet für mich eher eine starke Persönlichkeit aus. Karriere wird zu oft als reine Aufwärtsbewegung wahrgenommen. Gerade wir Frauen machen uns oft im Vorfeld zu viele Gedanken und verpassen dadurch manchmal Chancen. Wir brauchen ein bisschen mehr Mut, etwas auszuprobieren, von dem wir nicht immer vorher schon wissen, ob es funktioniert. Und wir brauchen auch mutige (männliche wie weibliche) Führungskräfte, die z.B. sagen: „Komm, wir versuchen es mit einer Führungskraft in Teilzeit oder einem Jobsharing-Tandem“.

 

Hatten Sie denn so eine männliche Führungskraft?

Ja, ich hatte mit meinem Chef großes Glück. Selbst bei den Stadtwerken ist es nicht alltäglich, dass man direkt aus der Elternzeit mit Zwillingen in eine Führungsposition befördert wird. Er hat von Anfang an gesagt „wir schaffen das“ und wollte ein Zeichen für Vereinbarkeit setzen.

 

Das ist ihm gelungen!

 

Interview: Julia Schmid

 

Diese beiden Topfrauen leiten zusammen den Bereich Telekommunikation bei den Stadtwerken München im Topsharing-Modell:

Topsharing par excellence bei den SWM

 

Hier findet ihr einen Beitrag über das Frauennetzwerk der Stadtwerke München:

SWM-Frauennetzwerk: „Der Austausch gibt so viel Energie!“

 

Und hier geht’s zu einer mutmacher.in, die sich in einer Männerdomäne durchgesetzt hat:

Mutmacher.in für MINT-Berufe